Politik - Märkte - Energie - Mobilität

Klimawahn und kein Ende

Wüste Weltuntergangsszenarien. Wüste Weltuntergangsszenarien. © Pixabay

Die Verängstigung der Gesellschaft

Der Klimawahn, die Deutschen und interessengesteuerte Kampagnen – die Diskussionen werden durch die Überlagerung von Weltuntergangsszenarien immer unglaubwürdiger und schaden damit letztendlich der Sache.

Die „Qualität“ sogenannter Studien nimmt bizarre Formen an. Gestandene Frauen und Männer, Mandatsträger beispielsweise im EU-Parlament in Straßburg oder Topmanger riesiger Konzerne beim Weltwirtschaftsforum in Davos: sie geben ein seltsames Bild ab, wenn sie einem 16-jährigen Mädchen aus Schweden ehrfurchtsvoll „huldigen“, als ob der Messias leibhaftig in Form der Greta Thunberg aufgetreten wäre. Nichts gegen das Engagement der jungen Leute, deren neues Idol das schwedische Kind wurde. Aber Kompetenz und Realitätssinn beim Komplex Erde und Klima sollte schon mehr im Vordergrund stehen und kein medienwirksamer Aktionismus. Ist schon das skurille und einstudierte Gerede des Mädchens zum Klimawandel eigentlich eher peinlich, arten die Weisheiten und Rezepte des Kindes zur Bewältigung des herbeigeredeten Quasi-Weltunterganges zur Groteske aus, wenn man von Europa nach Amerika nicht mehr reisen soll, weil Fliegen Emissionen verursacht.

Immerhin, für einen Moment erstarrten dann aber sogar die Medien, als Greta Undenkbares und Unerhörtes sagte, dass nämlich die Kernenergie die Erde vor der Klimakatastrophe retten könne. Das eigentlich bemitleidenswerte Kind hat dann aber offensichtlich, von wem auch immer gesteuert, schnell wieder zur als richtig zu geltenden Meinung zurückgefunden und ihre Ansichten zur Kernenergie relativiert. Mit Hilfe fundamentalistischer Welten- und Klimaretter – da hatte die Bundeskanzlerin sogar recht – wurde eine Welle losgetreten und „Fridays for Future“ entwickelte sich zu einer Bewegung.

Hiobsbotschaften und Hysterie

Doch von den Kindesäußerungen zum Beitrag der Kernenergie zum Retten des Klimas, lässt sich der Mainstream der veröffentlichten (man achte auf „veröffentlichten“) Meinungen zumindest in Deutschland so schnell nicht verunsichern. Neue Hiobsbotschaften sollen die Bürger ängstigen und für das „richtige“ Bewusstsein sorgen. So wurde jetzt eine Pressemeldung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) manipuliert, indem man aus dem Konjunktiv eine Tatsache machte. Was war geschehen? Der DWD verkündete am 23.4.2019 eine Momentaufnahme des Wetters: „Sollte die trockene Witterung in den kommenden Monaten anhalten“, müsste die Landwirtschaft mit Ertragseinbußen rechnen. Natürlich, dies ist aber eine Binsenwahrheit, droht ein Dürresommer, wenn es nicht regnet. Was wurde aus dieser eigentlich harmlosen Pressemitteilung gemacht? Einen kommenden heißen extremen Dürresommer 2019! Die Tagesschau und die Deutsche Presse Agentur sowie einige Printmedien malten prompt ein Katastrophenszenario. BILD griff zur Hysterie und kündigte einen Sahara-Sommer an. Im Medien-Branchendienst „Meedia“ zeigte sich jetzt Jörg Kachelmann in einem Interview zurecht verärgert. „Über 90% aller Geschichten zu Wetter und Klima sind falsch oder erfunden“, so der Wetter-Experte. Die verbreiteten Meldungen seien schlicht eine „Lüge“. Natürlich ist auch Kachelmann nicht die letzte allwissende Wetterinstanz. Es ging ihm aber nicht um das Klima, sondern um die Tatsache, wie die Menschen plakativ in Sachen Klima verängstigt und beeinflusst werden. Wenigstens hat der WDR zugegeben, „überspitzt“ zu haben.

Haustiere sind schuld – Mark Twain zu Meinungen

Doch die „Klima-Lobby“ erfindet immer wieder neue Szenarien, um Menschen und politische Entscheidungen zu beeinflussen. Jetzt sind es sogar neben den Autos und den Kraftwerken die Haustiere, die mit Emissionen das Klima gefährden. Ein Pferd, so eine „Studie“ verursache jährlich genau so viele Emissionen wie ein Auto, das, so erfuhr die erstaunte Öffentlichkeit, 21.500 km fahre. Hunde und Katzen – immerhin – seien laut der Studie dann etwas klimafreundlicher. Schuld sei die Nahrungsmittelproduktion für die Tiere – natürlich auch für den Menschen… Und neuerdings ist auch in der Architektur ein neuer Feind des Klimas ausgemacht worden – das Glas etwa in Hochhäusern. Die Glasfassaden seien indirekt für enorme Emissionen verantwortlich, weil die Gebäude klimatisiert werden müssten. Auch entweiche beim Einsatz des Werkstoffes Glas in den Gebäuden zu viel Energie. Also, weg mit der futuristischen Architektur in Dubai, Shanghai, London, Frankfurt am Main, New York, Chicago oder Los Angeles und wo auch immer die Giganten stehen. Genug der Spinnerei! Tatsache ist: Neues Hightech-Glas zum Isolieren und Sonnenschutz der Gebäude verbessert sogar die Energieeffizienz.

Wenn man den verzapften veröffentlichten Unsinn durch Fundamentalisten verinnerlicht, bleibt eigentlich nur eine Konsequenz: Licht aus, zurück in die Höhlen. Wir sollen keine Lebensqualität mehr haben. Autofahren war einmal. Gleiches soll für den Flug- und Schiffsverkehr einschließlich des Kreuzfahrttourismus gelten. Wie eine gut organisierte Klima-Hysterie die Welt, insbesondere in Deutschland, derartig in Frage stellen kann, wird zu den großen Fragestellungen in fünfzig Jahren gehören. Leider hat sich auch die Politik in Deutschland und in der EU einfangen lassen, wie man an Entscheidungen, die nichts anderes als blinder Aktionismus sind, erkennen kann. Wie konnte es gelingen, so werden Historiker später analysieren und fragen, dass sich eine Gesellschaft derartig ängstigen und beeinflussen ließ? Immerhin könnte man dann darauf hinweisen, dass es durchaus besonnene Stimmen gab. Aber diese waren in der Minderheit oder eben notorische Leugner. So einfach ist das. Mark Twain sagte es einmal so: Immer wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit sich zu besinnen! Anders formuliert: Eine mehrheitlich veröffentlichte Meinung muss noch lange nicht richtig sein.

Das Klima und die Wissenschaft

Erstaunt ist man auch über die hellseherischen Fähigkeiten vieler Wissenschaftler. Diese sollten schlauer sein und aus ihren Erfahrungen gelernt haben, denn sie lagen mit ihren Aussagen beschämend oft daneben. Allen Ernstes behaupten derzeit viele „Experten“, die Welt habe nur noch 10 oder 12 Jahr Zeit, um einen Klima-Crash zu verhindern. Dabei waren doch alle Hiobsbotschaften schon da. Etwa 1981, als eine „Studie“ namhafter Fachleute das bevorstehende Waldsterben ankündigte oder der „Club of Rome“ in den 1970er Jahren die Endlichkeit des Öls noch vor der Jahrhundertwende prognostizierte. Am 11. August 1986 malte der „Spiegel“ in seiner damaligen Titelgeschichte „Die Klima-Katastrophe“ wüste Szenarien und setzte auf seinem Titel-Cover publicitywirksam den Kölner Dom einige Meter in ein Wassermeer. Die Welt, glaubte man den Aussagen, stünde am Abgrund.

Wenigstens gab es aber schon – wenige zwar aber immerhin – seriöse Veröffentlichungen wie das 1994 interessanterweise ausgerechnet von der Umweltstiftung WWF herausgegebene Buch „Klima – Die Kraft mit der wir leben“. Im Kapitel Klimageschichte belegte im Buch der Wissenschaftler Dr. Dietmar Quist einige bemerkenswerte Entwicklungen. Der Mensch orientiere sich an Momentaufnahmen, für Langzeitentwicklungen fehle das natürliche Sensorium. „Um Weihnachten grünten und blühten die Bäume, im Februar gab es reife Erdbeeren und im April blühten die Trauben“ zitierte Quist einen Vermerk eines Pfarrers im Kraichgau im dortigen Kirchenbuch. Und wann dies? Es war 1290! Wie würde heute, so fragt der Autor weiter, die Reaktion auf dieses „Jahrhundertereignis“ ausfallen? Seine Antwort: „Natur- und Umweltschützer würden Sofortprogramme fordern, die Politiker aller Parteien wären ernsthaft besorgt, die Presse würde sich durch den Klima-Umsturz bestätigt fühen; auch der Schuldige stünde fest: die Menschheit“. Doch die damaligen Ereignisse traten ein, obwohl es keine Autos und keine „verpestende“ Industrie gab; extreme Wetter-Kapriolen, dies zeigen Klima-Aufzeichnungen, wiederholen sich immer wieder in ganz bestimmten Intervallen. Man braucht nicht, wie Quist, das Jahr 1290 als Beispiel heranziehen. Klimaschwankungen – siehe unter Wikipedia Winter 1783/84 – zeigten immer wieder Ausrutscher.

Letzte Änderung am Mittwoch, 08 Mai 2019 15:27
Günter Spahn

 Herausgeber und Chefredakteur Zielgruppen-Medien Verlag