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Wie man Autokäufer verunsichert und eine Erfolgsbranche kaputt machen kann

Jetzt auch Nutzfahrzeughersteller? Unrealistische EU-Vorgaben gefährden Arbeitsplätze. Jetzt auch Nutzfahrzeughersteller? Unrealistische EU-Vorgaben gefährden Arbeitsplätze. © VDA/IAA-Nutzfahrzeuge 2018

Die Politik, das EU-Parlament, Gerichte und NROs

Was will eigentlich die Politik, was will das EU-Parlament und was wollen Gerichte mit der Automobilindustrie bezwecken? Soll partout, man muss so deutlich fragen, eine Erfolgsbranche gefährdet und Arbeitsplätze vernichtet werden? Man kann sich dies eigentlich nicht vorstellen und doch ist eine derartige Entwicklung durchaus möglich. Zu erinnern ist jetzt an die letzte gefährliche Finanzkrise 2007/2008, die vor gut zehn Jahren auch die Automobilindustrie betraf, weil die Verbraucher Ängste hatten und keine Autos mehr kauften. Die Bundesregierung griff damals zum Mittel der Abwrackprämie, um den Kauf der Autos anzukurbeln. Schon vergessen? Auch jetzt werden die Kunden der Automobilindustrie verunsichert. Und diese Verunsicherung betrifft sogar inzwischen die Hersteller der schweren Nutzfahrzeuge.

Verunsicherung der Autokäufer

Der Hintergrund ist leider auch heute bedrohlich. Jetzt könnten nach einem Urteil eines EU-Gerichts neueste Diesel nach der Euro-6-Norm und sogar „Benziner“ ausgesperrt werden. Mit im Boot – wie könnte es auch anders sein – ist natürlich wieder die berühmt-berüchtigte DUH, die in ihrer Pressemitteilung vom 15.11.2018 (siehe Deutsche Umwelthilfe „Bundesregierung im Panikmodus …“) sogar von einer „Machtübernahme von BMW, Daimler und VW“ schreibt. Jürgen Resch, Kopf der DUH, kündigt in der erwähnten Pressemitteilung bereits an, dass auch Fahrverbote für Euro 6-Dieselfahrzeuge durchgesetzt werden können. Und schließlich spricht die DUH Warnungen an die Autokäufer aus. So sorgt man für Ängste, so fördert man die Unsicherheit bei den Autokunden. Wir haben es wiederholt in einigen Kommentaren geschrieben: Die 2015 angestoßene Dieseldiskussion war – bei allen Verfehlungen – für viele fundamentalistische Aktivisten ein willkommener Vorwand, eine generelle Front gegen das Automobil aufzubauen. Ist der Diesel erst mal weg, geht es nach einer gewissen Schonfrist, wie man jetzt an den Ankündigungen der DUH sehen kann, an den „Benziner“ und später wird man auch genügend Gründe finden, um die E-Mobilität anzugreifen. Und seien es als Grund nur die Entsorgungsprobleme der E-Batterien oder die in der Tat zu schützenden Menschenrechte in den Herkunftsländern der Rohstoffe für die Batterien. Nichtregierungsorganisationen wie die DUH werden schon genügend Argumente finden, um die E-Mobilität – zumindest in Deutschland – in die Schmuddelecke stellen zu können.

Regiert noch die Bundesregierung oder schon die DUH?

Wann wird die Bundesregierung dieses Spiel durchschauen? Wollen es einige Abgeordnete im Bundestag überhaupt durchschauen? Viele Bürger fragen sich inzwischen, wer eigentlich in unserem Land regiert und die Verkehrspolitik bestimmt. Ist es noch die Bundesregierung oder schon Jürgen Resch mit seiner Miniorganisation DUH? Vor was, um Himmels willen, hat die Bundesregierung Angst? Weshalb setzt sie, auch als Zahlmeister der EU, nicht endlich durch ihren großen Einfluss, Novellen und Emissionsrichtlinien durch, die nicht nur realistisch, sondern auch juristisch wasserdicht sind? Warum wird mit erheblichen Steuergeldern eine Organisation unterstützt, die erkennbar die klar mehrheitlichen Interessen der Bürger ignoriert und somit Arbeitsplätze gefährdet? Warum lässt sich die Bundesregierung und der zuständige Verkehrsminister von der DUH auch persönlich beleidigen und sich der Kumpanei bezichtigen?

Nach den schier unendlichen Diskussionen um den Diesel, hat die Automobilindustrie erneut die technische Herausforderung angenommen und mit innovativen Dieselmotoren der neuesten Generation Fahrzeuge der Euro-6-Norm auf den Markt gebracht. Aber prompt werden jetzt, im Dezember 2018, die Kunden durch ein EU-Gericht und gleichzeitig flankierend mit absurden Drohungen der DUH, bereits wieder verunsichert. Wer definiert eigentlich – die Frage wurde noch nie gestellt – was „saubere Luft“, von der die DUH in jeder zweiten Pressemitteilung zum Thema Fahrverbote schreibt, ist? Lassen sich Teile der Medien für eine Kampagne einspannen? Ist es tatsächlich schon der offensichtliche Autohasser Jürgen Resch, der bestimmt, was „saubere Luft“ ist? Auch dies haben wir schon geschrieben: Wer aus ideologischen Gründen das Auto nicht will, braucht nur an den Grenzwerten zu drehen. Mit diesem längst durchschaubaren Trick kann man, auch durch ein entsprechend politisch geformtes EU-Parlament, jede Technik bei den Verbrennungsmotoren abwürgen.

Jetzt schwere Nutzfahrzeuge

Bereits die neuen Vorgaben des EU-Parlaments zum Thema der CO2 Regulierung von PKW und leichten Nutzfahrzeugen sind technisch – aber auch wirtschaftlich – nur sehr schwer, wenn überhaupt, in der sehr ehrgeizigen Zeitspanne umzusetzen. Damit nimmt das EU-Parlament entgegen dem Rat der Fachleute enorme Verluste von Arbeitsplätzen in Kauf. Katastrophale Auswirkungen könnten auch Vorgaben des EU-Parlaments vom November 2018 für die Produktion schwerer Nutzfahrzeuge haben. Bereits bis 2025 sollen die CO2 Emissionen der Nutzfahrzeuge um weitere 20% gesenkt werden und bis zum Jahr 2030 sogar um mindestens 35%. Dabei haben die Nutzfahrzeughersteller bereits in den letzten Jahren die CO2-Emissionen ganz erheblich gesenkt. Die jetzigen Planungen der EU sind nicht mehr mit einer realistischen Balance von Ökonomie und Ökologie vereinbar. Sie gefährden in einem bedrohlichen Ausmaß erhebliche Arbeitsplätze in der gesamten europäischen Nutzfahrzeugindustrie. Völlig unter geht die Tatsache, dass durch neue innovative Motoren und Komponenten auch die LKW-Hersteller – insbesondere bei den schweren Fahrzeugen – bereits enorme Beiträge für eine Verbesserung der Effizienz und Umweltfreundlichkeit geleistet haben. Dies wird leider nicht anerkannt.

Letzte Änderung am Montag, 17 Dezember 2018 14:50
Günter Spahn

 Herausgeber und Chefredakteur Zielgruppen-Medien Verlag