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Merkel gibt Fehler zu: Rein in die Kartoffeln – raus aus den Kartoffeln

Corona-Ostern 2021 und Osterruhe-Regelung. Corona-Ostern 2021 und Osterruhe-Regelung. © Pixabay

Katastrophales Polit-Management der Corona-Krise

Wenn es noch eines letzten Beweises bedurft hätte, dass das Corona-Management unter Angela Merkel eine einzige Katastrophe und Zumutung für die Bevölkerung und die Wirtschaft darstellt, dann wurde der Nachweis durch die Kanzlerin am 24. März 2021 durch das Eingestehen ihrer Fehler in peinlicher Weise offenbar: „Ich habe einen Fehler gemacht, dafür bitte ich um Verzeihung.“ Noch nicht einmal 48 Stunden vorher hat die Kanzlerin das Zurückfahren des öffentlichen Lebens über Ostern durchgesetzt. Doch die Osterruhe-Regelung wurde auf Druck (Gott sei Dank) aus fast allen Bereichen, einschließlich aus Kreisen der Union selbst, wieder zurückgenommen. Es war eine Regelung, mit der die Wirtschaft kurzfristig per Ziehen des Steckers über Ostern inklusive Gründonnerstag abgeschaltet worden wäre. Deutschlands derzeit einzige – neben der parlamentarischen durch die FDP – kraftvolle Opposition, die BILD-Zeitung, brachte das Erscheinungsbild der deutschen Corona-Politik auf den Punkt: Planlos, ratlos, mutlos!

Chaos und Inkompetenz pur

Wir erleben ein Chaos nach dem anderen: die unsinnige Merkel-Entscheidung, die Impfstoff-Beschaffung ausgerechnet der verkrusteten EU unter Ursula von der Leyen (die schon als Bundeswehr-Dienstherrin ihre Unfähigkeit beweisen konnte) zu übertragen, führte prompt zum Impfstoff-Debakel bzw. Impfchaos. Dann das Hin und Her mit den Masken bis hin zu den damit verbundenen Affären und schließlich das Durcheinander beim Testen bei den Testzentren. Die Welt spottet inzwischen über Deutschland. Kein Mensch hat noch einen Durchblick, was noch erlaubt ist oder nicht. In den ständigen nächtlichen Runden im Kanzleramt werden offensichtlich wesentliche Fragen wie die etwaige medikamentöse Behandlung durch zu entwickelnde Medikamente nicht gestellt. Stattdessen wurde der forschenden Pharmaindustrie das Wirken am Standort Deutschland nicht leichter gemacht. Weshalb sind, nur beispielsweise, die Inzidenzzahlen das Maß aller Dinge und nicht die echt zuordenbaren Todesfälle? Fragen über Fragen, auf die die Bundesregierung offensichtlich keine Antwort oder klare Strategie hat. Die Menschen hingegen vom öffentlichen und sozialen Leben fernzuhalten, ist da offenbar viel einfacher. So geht das aber nicht.

CDU/CSU verleugnet das „C“ – Seehofer hält dagegen

Man muss sich einmal vorstellen: Selbst die Kirchen sollen an ihren höchsten Feiertagen (Karfreitag und Ostern) auf Präsenzgottesdienste verzichten. Lediglich Innenminister Horst Seehofer hat noch das „C“ im Parteinamen der Unionsparteien hochgehalten. Es habe ihn schon erstaunt, dass ausgerechnet Parteien, die das „C“ im Namen führen, den Kirchen den Verzicht auf Gottesdienste nahelegen. Vielleicht sollte die „C“-Kanzlerin und Pfarrerstochter wieder einmal den zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus lesen (1. Kapitel, Vers 7). Indessen fragt man sich: Soll auch noch der Rest an christlicher Kultur und Lebensweise in Frage gestellt werden? Wenigstens hat sich jetzt aktuell nach der Merkel-Pressekonferenz die Katholische Kirche – dezent zwar, aber immerhin – gewehrt. Man sei sich der Verantwortung bewusst; die Bischofskonferenz geht nach einer Presserklärung vom 24. März 2021 davon aus „Gottesdienste in Präsenz“ feiern zu können.

Wo bleibt die Balance?

Natürlich ist Corona eine Tragödie – aber was ist bei den in Deutschland übrigens viel häufigeren Todesursachen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder infolge der Geißel Krebs zu folgern? Warum hat Merkel kritische Wissenschaftler mit anderen Sichtweisen als Corona-Berater nicht berücksichtigt und geneigte Stimmen bevorzugt? Weshalb brauchen wir noch in Deutschland unser renommiertes und weltweit hoch angesehenes Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das vor einem Impfstoff von AstraZeneca warnte, wenn die Europäische Arzneimittelagentur EMA die Warnungen des PEI in Langen/Darmstadt kassiert? Zurecht folgte Gesundheitsminister Spahn der PEI-Empfehlung und wurde dann wieder – von wem schon – zurückgepfiffen. Hat man den Contergan-Skandal schon vergessen? Wir müssen alle lernen, mit dem Corona-Virus zu leben. Dies geht nicht mit einer simplen Verbotskultur mit dem Abwürgen des öffentlichen, sozialen und wirtschaftlichen Lebens. Die Folgen davon – Selbstmorde, unterlassene OP-Termine, seelische Störungen, Ängste um infolge von Corona verlustig gehende Arbeitsplätze, Firmenzusammenbrüche, Sorgen um entstehende Armut, Defizite bei der schulischen Entwicklung unserer Kinder – gehen bei Merkel & Co völlig unter. Wo bleibt denn da die Balance?

FDP empfiehlt Vertrauensfrage durch Kanzlerin

Die Union verliert dramatisch an Zustimmung und die Wahrscheinlichkeit ist nicht klein, dass die Partei den nächsten Kanzler eben nicht stellt. Man kann nur hoffen und wünschen, dass die FDP viele Nichtwähler reaktivieren kann und weiter erheblich an Zustimmung erfährt, damit in einer evtl. grün-rot-gelben Koalition das Schlimmste verhindert wird. Die FDP-Spitze hat von den drei verbliebenen Traditionsparteien der ersten Stunde der Bundesrepublik (CDU/CSU, SPD und FDP) jetzt die Kanzlerin aufgefordert, die Vertrauensfrage zu stellen. Die Kanzlerin habe ihre Unfähigkeit eingestanden, so FDP-Vize Wolfgang Kubicki gegenüber der BILD-Zeitung; sie habe offenbar auch das Vertrauen in einem großen Teil der Koalition verloren. Inzwischen hat sich auch FDP-Parteichef Christian Lindner ähnlich geäußert. Es wird eng für Merkel und noch enger für die Union. Auch die seit einem guten Jahr erkennbare Nibelungentreue des Markus Söder (CSU) zur Kanzlerin könnte sich als Bumerang erweisen: Mitgehangen, mitgefangen!

 

Letzte Änderung am Mittwoch, 07 April 2021 11:53
Günter Spahn

 Herausgeber und Chefredakteur Zielgruppen-Medien Verlag