Politik - Märkte - Energie - Mobilität

Spieglein, Spieglein an der Wand ...

Spieglein, Spieglein an der Wand ... Spieglein, Spieglein an der Wand ...

Es ist eine neue Mode geworden: Consulter und Institute bewerten die Standorte. Nach dem Motto "Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land" schmücken sich vor allem die Wirtschaftsförderer der Städte je nach Gusto einmal mit diesem und dann mit jenem Ranking. Oft sind diese Rankings – und wenn sie mit einem noch so hohen selbst definierten Anspruch antreten – purer Unsinn, weil in aller Regel Äpfel mit Birnen verglichen werden. Man kann nicht eine Millionenstadt etwa in der Wirtschaftskraft, der Infrastruktur oder der Lebensqualität mit einer relativ kleinen Stadt mit 50.000 Einwohnern vergleichen. Damit wird man der Millionen-Metropole nicht gerecht und selbstverständlich auch nicht gegenüber der kleineren Mittelstadt. Selbst eine dynamische Stadt wie Karlsruhe kann man unmöglich mit Hamburg vergleichen. Dazwischen liegen schlicht und ergreifend Welten! Und was sollen Städtevergleiche den Branchen bringen? Wenn eine internationale Bank etwa in Deutschland einen Stützpunkt braucht, wird sie an Frankfurt nicht vorbeigehen können, auch wenn in anderen Kriterien Standort-Wettbewerber noch so viele Pluspunkte laut Rankings sammeln mögen.

Günter Spahn

 Herausgeber und Chefredakteur Zielgruppen-Medien Verlag