Der traditionsreiche Industriename Henschel gehört zu den Ikonen der deutschen Industriegeschichte. Produkte mit dem Henschel-Stern – u.a. Lokomotiven, Nutzfahrzeuge, Omnibusse, Industrie- und Antriebstechnik – waren zur großen Zeit der „Henschelei“ in Kassel eine Referenz für das „Made in Germany“. Bis zu 17.000 Beschäftigte standen auf dem Höhepunkt des Unternehmens auf den Lohn- und Gehaltslisten. Auch nach dem 2. Weltkrieg trug das Traditionsunternehmen mit Spitzenleistungen zum Wiederaufbau der jungen Bundesrepublik Deutschland bei. Henschel war auch eine Rüstungsfirma und dieser Bereich und dessen Umfeld führte dann auch zu unbewiesenen Intrigen und Anschuldigungen. Es folgten dann Ermittlungen gegen den seit 1958 amtierenden erfolgreichen Manager und neuen Großaktionär von Henschel, Fritz-Aurel Georgen, der auf der Hannover-Messe bei einem Bankett vom Tisch des damaligen Bundeskanzlers Ludwig Erhard festgenommen wurde. Von Durchstechereien bei Panzergeschäften war die Rede. Jahre später, Henschel erhielt aufgrund der Anwürfe zunächst keine staatlichen Großaufträge mehr, wurden die Ermittlungen gegen Georgen eingestellt. Zu spät für ihn und vor allem zu spät für die glanzvolle Industrieikone Henschel. Georgen verbrachte verbittert seine letzten Lebensjahre in der Schweiz.
Henschel bekam dann verschiedene neue Eigner, wurde „aufgespalten“ und schließlich, wie es der neue Trend war, filetiert. So fertigte die ehemalige Henschel-Bahntechnik unter dem neuen Eigner ThyssenKrupp den mechanischen Teil des Hightech-Produktes Transrapid – Zukunft offen! Aber es gibt sie noch – erfolgreiche Teilbereiche der Henschelei. Dazu zählt die heutige Henschel Antriebstechnik, ein Global Player auf seinem Gebiet.
Darüber berichtet „Der WirtschaftsReport“ in einem lesenswerten Sonderteil.