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Mittwoch, 22 Februar 2012 01:00

Wie gehen wir mit unserem Staatsoberhaupt um?

Beispiellose Medienhysterie

Die Titelseite der Februar-Ausgabe des Monatsmagazins „Cicero“, auf der in einer Zeichnung Kopf und Hände des Bundespräsidenten Wulff im Holzwürgegriff am Pranger, von sensationsgierigen Journalisten umstellt, gefesselt sind, erinnert in erschreckender Weise an die Verurteilung und Kreuzigung Jesu. Die Frage von Pilatus, „was hat er (Jesus) denn Böses getan“ (Matthäus 27, Vers 23), wurde von einer aufgeregten Meute beantwortet: Lass ihn kreuzigen. Auch im Fall des zurückgetretenen deutschen Staatsoberhauptes Wulff hatte die Ratio, die faire Auseinandersetzung, in einer fast schon hysterischen Mediengesellschaft nicht die Spur einer Chance. Fast jeden Tag wurde ein neuer „Skandal“ aus dem Hut gezaubert, mit riesigen Überschriften in der Boulevardpresse wirkungsvoll unter die Menschen gebracht, und in Talkshows wurde scheinheilig die Frage „darf der Bundespräsident das“ gestellt.

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Eine Ära geht zu Ende

Nun wird also Dr. Josef Ackermann nicht an die Spitze des Aufsichtsrates von Deutschlands größter Bank wechseln; mit Ablauf der HV im Mai 2012 wird er aus der Deutschen Bank ausscheiden. Ackermann selbst hat dem Aufsichtsrat der Bank mitgeteilt, dass er nicht mehr als Kandidat für den Posten eines Aufsichtsratsvorsitzenden zur Verfügung stünde. Dies ist gut so, wenngleich der Stimmungsumschwung des aus dem bodenständigen Sarganserland (Kanton St. Gallen, Schweiz) stammenden Bankmanagers zumindest erklärungsbedürftig ist.

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Die „Märkte“ und Europa – von Krisen, Gerüchten und Schwätzereien

Wir erleben derzeit – einmal wieder – ein spektakuläres Wellental der Meinungen zum Thema Eurozone und wie ein Finanzkollaps vermieden werden kann. Vor wenigen Wochen berichteten die Fernsehkanäle so dramatisch, als stünde auch Deutschland vor dem Abgrund. Die Börsen spielten verrückt, Gerüchte verkündeten die unmittelbar bevorstehenden Finanzturbulenzen auch in Frankreich und Italien. Viele besorgte Bürger der Bundesrepublik fragten sich daher, ob und wie lange noch der „Zahlmeister Deutschland“ die Probleme des Schlendrians in Griechenland, Portugal, Spanien (eventuell auch in Frankreich und Italien) über Rettungsschirme und andere Maßnahmen stemmen könne. Befeuert wurden die Ängste durch ein unverantwortliches Gerede von Berufenen und Nichtberufenen und leider auch von hochrangigen Vertretern der Politik, auch aus Brüssel. Hinzu kamen Berichte in den Medien, die das Klima sogar noch düsterer darstellten. Wo aber viele Worte sind, da geht’s (nicht nur) ohne Sünde nicht ab“ – wo viel Geschwätz stattfindet, da ist häufig die Dummheit mit im Spiel.

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Alle reden von der Energiewende – aber bitte wohin und wie schnell?

Deutschland steigt aus der Kernenergie definitiv aus. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat es jetzt so beschlossen. Große Worte werden gebraucht. Die Bundeskanzlerin sieht riesige Chancen für kommende Generationen, man habe mit der Entscheidung einen Weg zur Energie der Zukunft aufgezeigt, von einem neuen Gesellschaftsvertrag wurde gesprochen, was immer damit im Zusammenhang mit dem Atomausstieg gemeint sein soll. Einige Kommentatoren haben sich gar in der Bewertung des Ausstieges überschlagen. Vom größten wirtschafts- und energiepolitischen Projekt seit Jahrzehnten war zu lesen. Darf der Ball etwas flacher gehalten werden?

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Deutsche Bank hat viel Ärger durch spektakuläre Anklagen und Prozesse

Vor wenigen Wochen hat eine führende deutsche Wirtschaftszeitung der Deutschen Bank attestiert, dass es am guten Ruf des Institutes nichts zu deuteln gäbe. Die Zahlen und die Kontakte in die Politik seien erstklassig. Dies darf aber angesichts der zahlreichen juristischen Auseinandersetzungen, in denen die Bank verwickelt ist, bezweifelt werden. Innerhalb kürzester Zeit wurde jetzt die Bank mit zwei Klagen aus den Vereinigten Staaten konfrontiert, und diese haben es in sich, denn zumindest der Kläger Vereinigte Staaten von Amerika übertrifft die Macht der Deutschen Bank um Welten! Harmlos sind die Anschuldigungen der amerikanischen Administration nicht. Immerhin ist es das Justizministerium der USA, das vom Streitvolumen her eine „gewaschene“ Klage, die locker die Dollar-Milliardengrenze überschreiten kann, einreichte. Die Deutsche Bank, so die Ansicht der US-Regierung, habe jahrelang unverantwortlich bei der Kreditvergabe gehandelt.

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