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Etikettenschwindel

Viele namhafte Volkswirtschaftler kritisieren die Niedrigzinspolitik der EZB (Bild Sitz der Zentralbank in Frankfurt), die der EU-Feindlichkeit Vorschub leiste. Viele namhafte Volkswirtschaftler kritisieren die Niedrigzinspolitik der EZB (Bild Sitz der Zentralbank in Frankfurt), die der EU-Feindlichkeit Vorschub leiste. © Pixabay

Zu Lasten der Sparer

Seit 2010 sind dem deutschen Sparer 436 Milliarden Euro Zinsgewinne entgangen! Dies berichtete der CSU-nahe „Bayernkurier“. Schuld daran hat der Wahnsinn der Niedrigzinspolitik der EZB unter ihrem Präsidenten Mario Draghi. Der wahre Grund: Oberschuldnerländer wie Griechenland sollen beim Schuldendienst durch niedrige Zinszahlungen entlastet werden. Das Dumme dabei ist nur, dass wieder einmal der deutsche Sparer der Leidtragende ist, dem klammheimlich Geld in Form von Habenzinsen entzogen wird. Wo bleibt der energische Einwand der Bundeskanzlerin bei der EZB, die sich doch ansonsten recht locker über EU-Bestimmungen hinwegsetzt?

Aber auch der Bund, die Länder und die Gemeinden partizipieren bei ihrer Schuldenmacherei durch das historisch niedrige Zinsniveau, wie die Bundesbank in einem aktuellen Monatsbericht feststellt. Da lässt sich – vorwiegend in Wahlkampfzeiten – Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mit seinem ausgeglichenen Haushalt feiern und vergisst dabei zu sagen, dass er ausgeglichene Haushalte weitgehend lediglich der Niedrigzinspolitik zu Lasten der Sparer sowie dem Sparwahn der Bundesregierung zu Lasten der inneren und äußeren Sicherheit (Polizei und Bundeswehr) verdankt.

Alle Euroländer wurden zwar seit 2008 mit unglaublichen 1.000 Millionen Euro für Zinsen entlastet – aber auch „verführt“, in ihrem Schuldenschlendrian weiterzumachen. Man kann es auch so sagen: Die Sparer werden bestraft, damit sich Schulden anderer lohnen. In wenigen Wochen ist Wahltag und Wahltag ist bekanntlich immer auch Zahltag… Auch Sparer dürfen den Bundestag wählen und haben eine Stimme.

 

Letzte Änderung am Dienstag, 22 August 2017 17:24