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Energiewirtschaft in der Polarisierung

WirtschaftsReport März 2011 WirtschaftsReport März 2011

Aus aktuellen Gründen beschäftigt sich unser März-Report 2011 mit der elektrischen Energiewirtschaft nach den Ereignissen der Katastrophe in Japan und der „Volksabstimmung“ zur Kernenergie bei der Landtagswahl Baden-Württemberg vom 27. März 2011. In Deutschland ist wohl die Kernenergie nicht mehr zu halten; Parteien, die dies nicht einsehen wollen, haben offenbar bei Wahlen keine Chance mehr. Insofern entwickeln sich die Bewertungen zur Kernkraft in Deutschland auch politisch fast zwangsläufig – wenngleich somit Deutschland einen Sonderweg beschreitet – gegen die Kernenergie.

Das grundsätzliche Problem, wie die Welt eine stark wachsende Bevölkerung mit elektrischer Energie versorgt, bleibt (Titelseite). In Deutschland besteht die Diskrepanz zwischen Reden und Handeln. Alle wollen die Energiewende, doch wenn regenerative Erzeugungstechnologien mit Wasserkraft – Seite 3 – umgesetzt werden soll, ist leider der Widerstand, wie man am Beispiel der geplanten Pumpspeicherkraftwerke Atdorf und Riedl ersehen kann, programmiert. Brasilien setzt jetzt ein Zeichen: Die immer stärker werdende künftige Weltmacht baut jetzt ihre Wasserkraft weiter durch ein großes Kraftwerk – Belo Monte – erheblich aus, ein Beitrag für weniger Kernkraftwerke (Seite 4). Dies könnte ein Beispiel für Deutschland bei den geplanten Pumpspeicherkraftwerken sein.

Aber nach wie vor bestehen bei uns regelrechte Glaubenskriege. Selbst der dringend notwendige Ausbau der Stromnetze – Seite 6 – hat fast keine Akzeptanz, obwohl er Voraussetzung für den Ausbau der regenerativen Energien ist. Die gesicherte und preiswerte Versorgung mit Strom ist für die Unternehmen nicht leicht – konfrontiert werden sie mit Rahmenbedingungen, die fast schon an die Planwirtschaft erinnern (Seite 2). Jetzt kommt es aber demnächst zum Schwur in Baden-Württemberg. Grün-Rot wird zur Zukunft der EnBW Antworten geben müssen (Seite 5).

Neben der Wasserkraft wird wohl die durchaus mögliche saubere und umweltfreundliche Kohleverstromung eine neue Chancen erhalten müssen – ebenfalls Seite 5.

Letzte Änderung am Mittwoch, 01 Februar 2017 17:42
Günter Spahn

 Herausgeber und Chefredakteur Zielgruppen-Medien Verlag