Aus dem „Land der Ideen“ wurde ein Pannenland
Bedeutungsverlust 2017
Was funktioniert noch in Deutschland? Premieren-ICEs zwischen Berlin und München bleiben bereits mit den Ehrengästen auf der Strecke liegen; die eventuell notwendige Verteidigung der Ostseeausgänge wird dann einmal verschoben, weil die gesamte deutsche U-Boot-Flotte bis weit in das Jahr 2018 nicht einsatzfähig ist und Österreich führt uns vor, wie Bundesregierung machen geht. Die Eröffnung des Berliner Flughafen wurde wieder einmal verschoben und die Elbvertiefung zum Hamburger Hafen entwickelt sich seit 15 Jahren zur schier unendlichen Geschichte. Und für das Managen einer Energiewende ist Deutschland im Ausland nun wirklich kein Vorbild, wenn man nur an die riesige Subventionsmaschinerie für die Erneuerbaren denkt, die in Deutschland zu Energiepreisen führen, die unsere Wettbewerbsfähigkeit gefährden. Dies sind nur einige Beispiele
Siemens: Rekordgewinn, Stellenabbau und Kohleausstieg
"Stark wie noch nie"
Siemens ist schon traditionell ein reiches Unternehmen – sogar ein sehr reiches! Früher bezeichnete man den Koloss als eine „Bank“ mit angeschlossener Elektroabteilung. Der Riesentanker wird – gelegentliche Krisen in einzelnen Geschäftsfeldern hin oder her – immer größer. Dies ist schön für die deutsche Wirtschaft und sei Siemens aufrichtig gegönnt. Bei der Jahrespressekonferenz für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016/17 (1.10 bis 30.9.) berichtete am 9.11.2017 der Siemens Chef und eigentlich bodenständige Bayerwaldler Josef (Joe) Kaeser über ein Brillantfeuerwerk neuer guter Siemens-Rekordzahlen. Der Umsatz des größten deutschen Technologiekonzerns stieg auf 83 Milliarden Euro und der Vorsteuergewinn auf 9,5 Milliarden Euro. Selbst nach Steuern beträgt der Gewinn 6,2 Milliarden Euro. Siemens, so Kaeser vor der Presse, sei „stark wie noch nie“.
Das Karussell dreht sich wieder
ThyssenKrupp, Tata, Siemens, Alstom, Eon, Uniper
Unternehmenskooperationen mit Anpassungen der Fertigungskapazitäten, Abspalten bzw. Verkaufen von Unternehmensbereichen, Kosten reduzieren! So heißen die gängigen Rezepte, wenn Unternehmen Fehler der Vergangenheit ausbügeln wollen. ThyssenKrupp will sein Kerngeschäft Stahl in ein 50:50 Jointventure ausgerechnet mit der indischen Tata-Gruppe, die insbesondere in Großbritannien in den letzten Jahren mit ihrem Stahlbereich eine unrühmliche Rolle spielte, einbringen. Siemens und die französische Alstom-Gruppe wiederum planen ihre Bahnaktivitäten zusammenzulegen. Eon schließlich möchte seine Uniper-Beteiligung an das vom finnischen Staat dominierte Unternehmen Fortum veräußern – nur knapp zwei Jahre, nachdem der frühere Energieriese die thermische Stromerzeugung einschließlich der regenerativen Wasserkraft abspaltete und in die damals neugegründete Gesellschaft Uniper einbrachte. Das Karussell dreht sich wieder!
WirtschaftsReport April 2017
Afrika braucht einen abgesicherten Marshall-Plan
Nachholbedarf für die deutsche Wirtschaft
An Afrika scheiden sich die Geister. Einerseits stellt der Kontinent aufgrund der enorm anwachsenden Bevölkerung einen wichtigen Markt dar; andererseits zeigt die deutsche Wirtschaft – Ausnahmen bestätigen die Regel – als Investor weitgehend Abstinenz. Spätestens seit dem starken Anwachsen der Flüchtlingsbewegungen stößt jedoch Afrika auf das zunehmende Interesse der Europäer. Zu lange lag Afrika aus der Sicht der Mitteleuropäer „weit“ weg, obwohl der Kontinent, lediglich durch das Mittelmehr getrennt, fast schon ein europäischer Nachbar ist. Immerhin hat die Bundeskanzlerin bei ihrem Afrika-Besuch im März 2017 die afrikanische Brisanz erkannt und Entwicklungshilfeminister Gerd Müller spricht sich jetzt für einen Marshall-Plan für Afrika aus.