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Die Wirtschaft will Chaos und Deindustrialisierung verhindern

Neue Initiative will Deindustrialisierung verhindern. Neue Initiative will Deindustrialisierung verhindern. © Pixabay

Initiative „DSA – Deutschland-steht-auf“

Deutschland steht am Abgrund oder (wie der Hightech-Unternehmer Nikolas Stihl jüngst gegenüber der dpa sagte) vor dem „Kipp-Punkt“; verbunden mit einer drohenden Deindustrialisierung.

Täglich nimmt die Anzahl der Insolvenzen zu. Oft sehr traditionsreiche Unternehmen können aufgrund einer falschen und ideologisch vorgegebenen Energie- und Sanktionspolitik die extrem gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten nicht mehr „stemmen“! Jetzt hat es sogar die Krankenhäuser erwischt. Wie die Deutsche Krankenhausgesellschaft(DKG) mitteilte, wird eine Krankenhaus-Insolvenzwelle auf uns zurollen. Doch insbesondere in den mittelständischen familiengeführten Unternehmen bleiben zahlreiche Arbeitsplätze auf der Strecke. Damit verbunden ist wiederum die traurige Entwicklung hin zu einer Verarmung breiter Bevölkerungsschichten in Deutschland.

Die Sorgen der Unternehmen sind nicht von der Hand zu weisen. Erfolgreich tätige Familienunternehmer wie Nikolas Stihl vom Motorsägen-Weltmarktführer oder Trigema-Inhaber Wolfgang Grupp, um nur zwei Beispiele zu nennen, sind ganz gewiss von dem Verdacht frei, Ängste oder gar Verschwörungstheorien zu verbreiten.

Unternehmen aus zentralen Branchen wie der Chemie-, Automobil-, Aluminium- oder der Stahl- und Baustoffindustrie, stellen bereits offen die Frage, ob am Standort Deutschland überhaupt noch investiert werden kann. Jedes vierte Unternehmen allein in der chemischen Industrie macht bereits Verluste. Aber auch Automobilzulieferer, Firmen der Lebensmittel- und Süßwarenindustrie, Speditions- und Logistikunternehmen, Druckereien und Verlage, Dienstleister, die Gastronomie und Handwerksbetriebe wie Bäckereien, und schließlich zahlreiche über viele Generationen geführten Privatbrauereien, kämpfen aufgrund der Kostenlawinen um ihre Existenz.

Dabei darf die volkswirtschaftliche Bedeutung der Industrie nicht vergessen werden: Die Chemie, die Automobilindustrie und Maschinen- und Anlagenbauer waren z.B. immer die stabile Stütze der deutschen Volkswirtschaft und eine Säule der Exportstärke.

Jetzt ist in Deutschland sogar die Versorgung mit Arzneien gefährdet

Wie es inzwischen um Deutschland bestellt ist, zeigt exemplarisch die äußerst kritische Lage bei der Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten – nicht zuletzt aufgrund falscher Rahmenbedingungen durch die Politik. Dies sagte Han Steutel, der Präsident des Verbandes der forschenden Arzneimittelindustrie mit Hinweis auf die geforderte Beteiligung der Branche für die Stabilisierung der Krankenkassen. Darf man sich wundern, wenn Investitionen einer früheren Vorzeigebranche verstärkt ins Ausland fließen? Deutschland galt einmal als die Apotheke der Welt!

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat offensichtlich die Querschnittsfunktion wichtiger Branchen nicht verstanden. Er redet vom Abbau der Gas- und Rohstoff-Abhängigkeiten und merkt nicht, dass er mit seiner inkompetenten Energiepolitik neue aufbaut. Ein Stichwort ist die energieintensive Aluminiumindustrie, die in Deutschland bei den extremen Energiekosten keine Zukunft hat. Doch Deutschland braucht eine leistungsfähige eigene Aluminiumindustrie. Ansonsten ist das Land bei diesem strategisch wichtigen Werkstoff auf das Ausland angewiesen. Ohne die Alu-Industrie kann die Ampelregierung ihre Klimaziele schlicht vergessen; ohne Aluminium gibt es keine Elektroautos, keine Solarpanels und keine Windräder. Darauf wies Rob C.J. van Gils, Präsident von Aluminium-Deutschland, hin.

Vernetzung des deutschen Mittelstandes: Deutschland steht auf

Viele Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem mittelständischen Bereich sind aufgrund der genannten Ärgernisse nicht länger bereit, den drohenden Exodus der deutschen Unternehmenslandschaft hinzunehmen. Sie haben sich daher einer Initiative unter dem Titel „Deutschland steht auf“ angeschlossen, um gemeinsam gegen die verheerende Energie- und Wirtschaftspolitik der Bundesregierung vorzugehen. Sie wollen den Unternehmen eine wirtschaftspolitische Stimme geben.

Über 7.000 Unternehmen haben sich über verschiedene Cluster vernetzt. Die Initiatoren wollen nicht tatenlos zusehen, wie Deutschland „an die Wand fährt“ - deshalb haben sie sich, auch in der Verantwortung gegenüber ihren Beschäftigten, jetzt engagiert. In Frankfurt trafen sich Vertreter der verschiedenen Cluster, um eine gemeinsame erfolgreiche Organisationsstruktur zu verabschieden. Die Initiatoren der Initiative „Deutschland steht auf“ legen Wert auf die Feststellung, dass die neu entstandenen Netzwerke völlig losgelöst von Parteiinteressen sind – es gehe ausschließlich um die notwendige unternehmerische Übernahme von Verantwortung für das Land und seine Gesellschaft. Deutschland müsse wieder ein starkes und leistungsfähiges Industrieland mit wettbewerbsfähigen Unternehmen werden. Diese Position ist jetzt leider offen!

Die Mitglieder der Initiative „Deutschland steht auf“ hätten, so die Initiatoren, den politischen und wirtschaftlichen Willen, mit ihren zahlreichen Beschäftigten die Bevölkerung für jetzt notwendige Entscheidungen zu sensibilisieren und damit gemeinsam einen politischen Druck aufzubauen. Es gelte den Interessen einer gesunden Unternehmenslandschaft Gewicht und Stimme zu verleihen.

Man könne natürlich wirtschaftspolitisch so weiter machen; dann könnte Deutschland bald am Boden sein oder aber „die Unternehmer stehen jetzt auf“ und melden sich zu Wort, sagte der Gründer der Initiative, der Unternehmer Wolfgang Kochanek. Die Unternehmerinitiative „Deutschland steht auf“ will für Überzeugungsarbeit werben, damit in der Wirtschafts- und Energiepolitik politisch gegengesteuert wird, um den drohenden wirtschaftlichen Niedergang zu vermeiden.

Letzte Änderung am Mittwoch, 28 Dezember 2022 14:42
Günter Spahn

 Herausgeber und Chefredakteur Zielgruppen-Medien Verlag

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